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Harter Wettbewerb im Weinexport

06/03/2017

Im vergangenen Jahr wurden rund eine Million Hektoliter deutscher Weine im Wert von 288 Mio. Euro in 130 Länder exportiert, was einem wertmäßigen Rückgang von vier Prozent und von drei Prozent in der Menge entspricht.


Wie das Deutsche Weininstitut (DWI) im Vorfeld der internationalen Weinmesse ProWein in Düsseldorf mitteilte, waren von dieser Entwicklung hauptsächlich Weine aus dem Basissegment betroffen. Dafür nehmen die Qualitätsweine einen immer wichtigeren Stellenwert im deutschen Weinexport ein. Sie haben mittlerweile einen Anteil von 85 Prozent am gesamten Exporterlös und von 76 Prozent an den ausgeführten Weinmengen. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht dies einer Steigerung von jeweils zwei Prozent. Damit setzt sich der seit längerem zu beobachtende Trend zu höherwertigeren Weinen im Export fort.

„Die deutschen Weinexporteure sehen sich insbesondere im Basisweinsegment einem sehr harten internationalen Wettbewerb ausgesetzt“, betonte DWI-Geschäftsführerin Monika Reule. „Dies liegt unter anderem auch an dem rückläufigen Weinkonsum in den großen europäischen Weinbauländern. Diese haben ihre Exportanstrengungen in den letzten Jahren verstärkt und können ihre Weine aufgrund vergleichsweise niedriger Produktionskosten preisgünstiger auf den Markt bringen, als die deutschen Erzeuger. Von daher ist der eingeschlagene Weg, sich im Export unserer Weine über die Qualität zu profilieren und die Wertschöpfung für die Produzenten zu erhöhen, langfristig gesehen der richtige“, so Reule.

Der Durchschnittspreis der ausgeführten Qualitätsweine lag 2016 unverändert bei 3,23 €/l, im Vergleich zu einem um einen Cent gesunkenen Mittelwert für alle Weine in Höhe von 2,88 €/l. Rote Qualitätsweine wurden mit einem Anteil von sieben Prozent am Gesamtexport zu einem Durchschnittspreis von 3,61 €/l exportiert.

Mehr als ein Viertel ihrer gesamten Erlöse erzielen die deutschen Weinexporteure seit vielen Jahren in den USA. 2016 wurden 187.000 Hektoliter Wein im Wert von 80 Mio. Euro zu einem überdurchschnittlichen Preis von 4,26 €/l im Mittel in diesen wichtigen Trendmarkt ausgeführt.

Auf Platz zwei der Exportstatistik stehen die Niederlande, wo elf Prozent des gesamten Exportwerts erlöst und 17 Prozent aller exportierten Weine getrunken wurden.

Mit einem Exportvolumen von 61.000 Hektolitern im Wert von 25 Mio. Euro ist Norwegen ist im vergangenen Jahr zum drittwichtigsten Exportmarkt vor Großbritannien aufgestiegen. Bei einem Durchschnittspreis von 4,04 €/l ist Deutschland das Lieferland Nummer eins für Weißweine, mit einem Marktanteil von 28 Prozent. Neben dem Riesling werden in Norwegen auch immer öfter andere Weißwein­sorten und mittlerweile auch Spätburgunder nachgefragt.

Sehr dynamisch haben sich in den letzten Jahren zudem die Exporte in die Schweiz entwickelt. Seit 2012 haben sich die Ausfuhren in das Nachbarland auf 25.000 Hektoliter verdoppelt, bei einem gleichzeitigen Wertanstieg von 75 Prozent auf zehn Millionen Euro und einem Durchschnittspreis von 4,14 €/l.