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Winzer setzen auf Burgunder

24/03/2015

Der Grauburgunder hat im vergangenen Jahr mit 5,3 Prozent den größten Flächenzuwachs unter den Rebsorten in Deutschland erreicht. Seit dem Jahr 2000 verdoppelte sich seine Anbaufläche auf nunmehr 5.627 Hektar.


Wie das Deutsche Weininstitut (DWI) auf Basis der Angaben des Statistischen Bundesamtes mitteilte, liegen die deutschen Erzeuger mit dieser Anbaufläche weltweit gesehen auf dem zweiten Rang hinter Italien. Deutliche Zuwächse konnte in den letzten Jahren auch der Weißburgunder verzeichnen. Seine Rebfläche ist im vergangenen Jahr um 3,3 Prozent und gegenüber 2000 um 85 Prozent auf 4.794 Hektar angewachsen. Damit ist Deutschland im Anbau dieser Trendsorte international führend.

Der Riesling bleibt weiterhin mit 23.440 Hektar hierzulande und international Spitzenreiter. Knapp ein Viertel der deutschen Rebfläche ist mit der beliebten Rebsorte bestockt. Die Anbaufläche wuchs 2014 erneut leicht um 0,6 Prozent. Im weltweiten Vergleich steht aktuell rund die Hälfte aller Rieslingreben in deutschen Anbaugebieten.

Mit einem Drittel der Fläche von den roten Rebsorten und nahezu unveränderten 11.783 Hektar, ist der Spätburgunder weiterhin die wichtigste deutsche Rotweinsorte und belegt international den dritten Platz.

Ein Blick auf die Wiederbepflanzungen des vergangenen Jahres bestätigt den Trend zum Riesling und den Burgundern: Von 2.421 Hektar erneut bepflanzter Fläche entfielen 582 Hektar auf Riesling, 338 Hektar auf Grauburgunder, 204 Hektar auf Spätburgunder und 182 auf Weißburgunder.

Unter den Rebsortenspezialitäten setzte der Sauvignon Blanc im vergangenen Jahr sein verhältnismäßig dynamisches Wachstum fort. 849 Hektar sind mittlerweile mit dieser gefragten Sorte bestockt, was einem Flächenzuwachs von sechs Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Die Entwicklung der inter­nationalen Rotweinsorten wie Merlot oder Cabernet Sauvignon ist dagegen eher verhalten. Die Anbaufläche von Merlot wuchs 2014 um 14 auf 599 Hektar, die von Cabernet Sauvignon um sechs auf 295 Hektar.

Von den über hundert verschiedenen Rebsorten, die hierzulande zu finden sind, haben nur wenige eine größere wirtschaftliche Bedeutung. Die zehn wichtigsten decken allein rund 80 Prozent der deutschen Rebfläche ab.

Die Gesamtanbaufläche von aktuell 102.439 Hektar Reben in Deutschland ist in den letzten 20 Jahren relativ konstant geblieben. Das Verhältnis von aktuell 64,9 Prozent weißen und 35,1 Prozent roten Rebsorten hat sich - dem Konsumtrend folgend - 2014 erneut leicht in Richtung Weißwein verlagert.

 

 

Rebflächen-Entwicklung der Top 10 Rebsorten in Deutschland

Rebsorte

Anbaufläche
2014
in Hektar

Veränderung 2013 / 2014

in Hektar

Veränderung 2013 / 2014

in Prozent

Veränderung 2000 / 2014

in Prozent

Riesling

23.440

+147

+0,6

+6

Müller-Thurgau

12.761

-110

-0,9

-36

Spätburgunder

11.783

+8

+0,1

+27

Dornfelder

8.015

-114

-1,4

+83

Grauburgunder

5.627

311

+5,9

+103

Silvaner

5.031

-43

-0,8

-25

Weißburgunder

4.794

155

+3,3

+85

Portugieser

3.469

-184

-5,0

-31

Kerner

2.882

-96

-3,2

-56

Trollinger

2.287

-30

-1,3

-12

Weißweinrebsorten

66.498

+386

+0,6

-14

Rotweinrebsorten

35.941

-372

-1,0

32

Gesamtrebfläche

102.439

+12

+0,01

-2

Quelle: Statistisches Bundesamt

 

Rebflächen-Entwicklung weißer und roter Rebsorten in Deutschland

 Jahr

Anteil weißer Rebsorten

in Prozent

Anteil roter Rebsorten

in Prozent

2000

75.0

25.0

2002

68.5

31.5

2004

64.0

36.0

2006

63.1

36.9

2008

63.6

36.4

2010

64.1

35.9

2012

64.1

35.9

2014

64.9

35.1

Quelle: Statistisches Bundesamt



Junge Reben im Frühsommer